Mühle Dreschen

Seit 1687 ist die Familie Preussinger Mühleninhaber

Mühlen-Geschichte

Die Mühle in Dreschen (Gemeinde Neudrossenfeld) wird 1398 das erste Mal erwähnt, als alle Mühlen im Bereich der Plassenburg urkundlich in die amtlichen Bestandslisten aufgenommen werden. Sie ist aber älter, wie die anderen Mühlen am Roten Main auch. Anfangs hießen die Mühlenbetreiber „Müller“. Im 17. Jh. folgten die Müllerfamilien Knauer und List. Aber von 1687 an sind viele Generationen Preußinger die Mühleninhaber, die als protestantische Exulanten (wie die Familie List) aus Oberösterreich kamen und hier sesshaft wurden.

Die Mahlmühle wurde bis 1974 betrieben, die Schneidmühle ist ab 1620 bezeugt. Das Gebäude selbst stammt in den Grundmauern von 1858 und 1896. Stromgeneratoren wurden 1913 installiert. 1933 brannte die Mühle ab, wurde aber in allen Werken wieder aufgebaut und dadurch modernisiert. Bis 1974 florierte im Hauptgebäude auch die Bierwirtschaft Preußinger.

Allgemeine Information

Korn
Das Mahlwerk ist nach dem Brand der Mühle 1933 neu installiert worden. Im Erdgeschoss und auf drei Stockwerken –  über Holzstiegen erreichbar – beeindrucken die völlig intakten und funktionsfähigen, auch ästhetisch schönen Holztrichter, Walzwerke und Plansichter. Im separaten Backofen wurden bis vor wenigen Jahren noch die großen Sauerteiglaibe gebacken.

Holz
Das Sägewerk ist seit 1620 als Schneid­mühle bezeugt und war Jahr­hunderte in Betrieb. Heute können dort noch große Sägeblätter geschliffen werden, ansonsten dienen die eindrucksvollen Maschinen nur dem Eigenbedarf. Die Ausstattung war einst eine der mo­dernsten. Zu den (zum Teil) abgebildeten Gattern gehörten außerdem eine Besäum-Kreissäge, weitere Kreissägen und Hobel­maschinen sowie eine Blattschärfmaschine.

Strom
Der Mühlenantrieb erfolgte traditionell über ein Doppel-Wasserrad für das Mahlwerk und ein zweites für die Säge. 1913 ließ die Müllerswitwe Elisabeth Preußinger (von 1907 bis 1923 tüchtige Mühleninhaberin) die zwei Wasserturbinen einbauen und 1923 mit einem Gleichstromgenerator ausstatten. Ihr Sohn Hans belieferte in den 20er Jahren das ganze Dorf mit Strom, dann übernahm die damalige BELG (Bayerische Elektizitätsgesellschaft) die allgemeine Versorgung. Der jetzige Kraftstromgenerator stammt von 1960.

Text: Karla Fohrbeck
Fotos: Karla Fohrbeck, ergänzt um älteres Bildmaterial  aus dem Familienarchiv Friedmann (auf dem Übersichts *pdf)

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